Das Deutschlandticket wird im nächsten Jahr wieder teurer Wie die Verkehrsminister*innen der Bundesländer auf ihrer Konferenz im September festlegten, verteuert sich das beliebte und praktische Mobilitätsangebot von derzeit 58 Euro auf 63 Euro im Monat ab 2026.
Da weder der Bund noch die Länder ihren Anteil von jeweils 1,5 Milliarden Euro an der Finanzierung erhöhen wollten, müssen nun die Nutzer*innen für die steigenden Kosten aufkommen.
SoVD: Preiserhöhung ist „mehr als enttäuschend“
Schon zu Jahresbeginn verteuerte sich der monatliche Preis von 49 auf 58 Euro. In der Folge kam es erstmals zu einem Rückgang der Zahl der Abonnent*innen.
Der SoVD kritisiert die zweite deutliche Preiserhöhung innerhalb kurzer Zeit scharf. Gegenüber den Zeitungen von Ippen Media erklärte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier: „Es wäre wichtig gewesen, die leidige Finanzierungsdebatte zum Deutschlandticket endlich abzuschließen. Gemeinsam mit unseren Partnern im ‚Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende‘ hatten wir von Bund und Ländern daher gefordert, die langfristige Finanzierung abzusichern und das Ticket preisstabil zu etablieren“.
Die nun kommende Preiserhöhung bezeichnete Engelmeier als „mehr als enttäuschen – sowohl aus umweltpolitischer, als auch aus sozialpolitischer Sicht.“ Denn durch die Preiserhöhung werde die Zahl der Nutzer*innen und weniger Menschen würden nun vom Auto aus Bus und Bahn umsteigen.
Bundesweit gültiges Sozialticket gefordert
Die Preiserhöhung trifft vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen. So übersteigen die 63 Euro deutlich den im Bürgergeld für Mobilität vorgesehenen Satz von 50,49 Euro. Der SoVD setzt sich daher für ein bundesweit gültiges Sozialticket ein.
Michaela Engelmeier kritisiert diesen Umstand deutlich und stellt fest: „Durch diese weitere Preiserhöhung wird das Ticket für viele Menschen mit geringem Einkommen, kleinen Renten oder im Transferleistungsbezug nun schlicht unbezahlbar. Das ist fatal, denn so entsteht ein weiterer Vertrauensverlust in die Politik, denn der Koalitionsvertrag hatte eigentlich eine Preisstabilität bis 2029 in Aussicht gestellt.“