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Landesverbandstagung am 1. April 2023 im Schwarzwald

Aktuelles Über uns

Der diesjährige Landesverbandstag, der im Hotel Walkenstein in Oberwolfach, einer kleinen Gemeinde im Schwarzwald abgehalten wurde, stand unter dem Motto „Gemeinsam gegen einsam“. Zur neuen Landesvorsitzenden Wurde Conny Boldt gewählt.

Hartmut Marx (links) und der neue Landesvorstand mit Landesvorsitzender Conny Boldt (rechts).
Hartmut Marx (links) und der neue Landesvorstand mit Landesvorsitzender Conny Boldt (rechts).

Zunächst eröffnete Joachim Wittrien, Vizepräsident des SoVD, der den „öffentlichen Teil“ am Morgen der Sitzung moderierte, den Verbandstag und gab sogleich dem amtierenden Landesvorsitzenden Hartmut Marx das Wort. Dieser begrüßte die Delegierten sowie zahlreiche Gäste, die der Reihe nach dann ihre Begrüßungsworte an die Versammlung richteten.

Den Kreis der Redner*innen eröffneten die „Lokalmatadoren“ mit dem Hausherrn des Tagungshotels Walkenstein, der auf die Krise seines Hotels während der Corona-Pandemie einging und wie der Familienbetrieb sich durch kreative Ideen und Zusammenhalt wirtschaftlich „über Wasser“ gehalten hat. 

Weiterhin sprachen der Ortsbürgermeister Matthias Bauernfeind sowie der Sozialdezernent des Ortenaukreises Heiko Faller ihre Begrüßungsworte. Beide unterstrichen die Wichtigkeit des gesellschaftlichen Zusammenhalts in dieser schwierigen Zeit innerhalb der Bevölkerung. Faller beschrieb insbesondere die Problematik der Kinder und Jugendlichen, die durch die Pandemie erhebliche Defizite im Lernen und im sozialen Bereich davon getragen haben und wie er diesen jetzt Verantwortlicher im sozialen Bereich Unterstützung bietet. Der Bürgermeister zeigte sich stolz darüber, dass zahlreiche Politiker*innen aus der Bundes- und Landespolitik den Weg nach Oberwolfach gefunden haben und welche Wertschätzung hiermit dem SoVD entgegengebracht wird. 

Der Höhepunkt der Veranstaltung war die Rede von Marion Gentges, baden-württembergische Ministerin der Justiz und für Migration. Sie spannte den Bogen von der Justiz über die allgemeine politische Lage sowie die Problematik der Migration in Deutschland. Sie beschrieb die fortschreitende Entwicklung in den Justizvollzugsanstalten, die es nicht zuletzt aufgrund der Corona Pandemie den Inhaftierten ermögliche, sich mit ihren Angehörigen über Videokonferenzen in Verbindung zu setzen. Weiterhin betonte sie die Wichtigkeit und Beispiele für gelungene Integration, die nicht zuletzt durch ungünstige Umstände hervorgerufener Kriminalität vorbeugen könne.

Danach appellierte Peter Weiß, Bundeswahlbeauftrager der Bundesregierung, in seiner Rede für die dringende Teilnahme der Versicherten an den Sozialversicherungswahlen, die aktuell wieder anstehen, um die Stimmen der Listenvertreter zu stärken.

Anschließend traten die Politiker Thorsten Frei, 1. Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU und Mitglied des Bundestages, Nicolai Reith, FDP, sowie Thomas Marwein, Bündnis 90/Die Grünen, jeweils Mitglieder des Baden-Württembergischen Landtages, ans Rednerpult und erörterten die Probleme, die im Nachgang der Corona-Pandemie mit Lockdowns und Kontakteinschränkungen bei der Bevölkerung und der Wirtschaft festgestellt wurden. Ebenso ein großes Thema waren die Auswirkungen des russischen Angriffs der Ukraine, der für eine Energiekrise verantwortlich ist und ein Umdenken in der Politik erforderlich machte. Hier wurden vor allem auch Maßnahmen aufgezeigt wie möglicherweise den Befürchtungen der Verbraucher*innen vor steigenden Energie- und damit verbundenen Mieterhöhungen sowie stark erhöhten Lebensmittelpreisen moderat entgegengewirkt werden könnte. In diesem Zusammenhang wurde die Arbeit des SoVD gelobt, die den Bürgern in der Auseinandersetzung mit der Bürokratie zur Seite steht und sozialen Ungerechtig-keiten mit ihrer Stimme entgegenwirkt.

Als letzter externer Gastredner berührte Utz Mörbe, Inklusionsbeauftragter der Partei Die Linke in Baden-Württemberg, das Publikum. Er erzählte als Betroffener authentisch, dass das Thema Inklusion ein Querschnittsthema ist, das sich durch alle Bereiche zieht. „Geht es den Menschen mit Behinderung gut, dann geht es allen Menschen gut“, so Mörbe. „So kann in einer nicht wirklich behindertengerechten Umgebung außerhalb des sozialen Umfelds aus 'Gemeinsam statt einsam' sehr schnell ein 'Einsam statt gemeinsam' werden“. Er schloss mit den Worten, dass die Würde und die Rechte aller Menschen gleich seien und dass noch viel Arbeit vor uns liegt, bis dieser Anspruch erfüllt ist und Menschen mit Inklusionsbedarf die gleichen Chancen haben.

Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier schloss den Reigen der interessanten und imposanten Reden und ging abschließend nochmals neben der Position des SoVD explizit auf die aktuelle Kampagne des SoVD „Gemeinsam gegen Einsam“ ein. Das Thema betrifft viele Menschen. Ob Senior*innen, Alleinerziehende, Pflegebedürftige, aber genauso auch Jugendliche und behinderte Menschen. Einsamkeit hat viele Facetten und unterschiedliche Ausprägungen. Der SoVD bietet gelebte Gemeinschaft und Solidarität. Mit dieser flammenden Abschlussrede und dem Appell an die politischen Vertreter und die Ministerin die Empfehlungen des SoVD anzunehmen, ging dieser kurzweilige Vormittag der Tagung zu Ende. 

Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurde der parlamentarische Teil des Verbandstages mit der offiziellen Neuwahl des Landesvorstandes fortgeführt. Auch dieser Teil der Veranstaltung wurde eloquent von Joachim Wittrien geleitet. Der bisherige Landesvorsitzende Hartmut Marx trat aus Altersgründen nicht mehr an. Die Wahl der einzelnen Positionen wurde von der Bundesfrauensprecherin Jutta König geleitet. 

Mehrheitlich hat sich die bisher stellvertretende Landesvorsitzende Conny Boldt (66 Jahre) aus Stockach bei den Delegierten durchgesetzt und übernimmt nun den Landesvorsitz des Landesverbandes Baden-Württemberg. Ihr 70-jähriger Mitbewerber Wolf-Dieter Klink aus Tübingen steht ihr als Stellvertreter zur Seite. Die Position des 2.2. Landesvorsitzenden wird von Rainer Wester bekleidet. Gerald Sauter wurde zum Landesschatzmeister gewählt. Hedi Burger vom OV Höpfingen wurde Landesfrauensprecherin. Zu Beisitzerinnen wurden gewählt: Ursula Bäuerlein, Margarethe Geiger (beide OV Schwetzingen-Neulußheim), Gertrud Ophardt, Joachim Koch (beide KV Stuttgart), Silvia Pewestorf (Vorsitzende OV Kressbronn). Als Revisor*innen fungieren Hartmut Marx (Sprecher), Marlies Mainka und Andreas Lützkendorf. Gerhard Frisch hat sich als Ersatz-Revisor zur Verfügung gestellt.

Die Landesgeschäftsführerin Heike Sommerauer-Dörzapf bedankte sich beim „alten“ Landesvorstand für die engagierte Arbeit und überreichte den Damen Blumen und den Herren ein Weinpräsent. Weiterhin wünschte sie dem neuen Landesvorstand viel Erfolg und eine gute Zusammenarbeit.

Am späten Nachmittag ging ein erfolgreicher und sehr abwechslungsreicher Landesverbandstag zu Ende.

Anmerkung: Am 04.05.23 wurde anlässlich der ersten Landesvorstandssitzung die noch vakante Position der Landesschriftführerin 1-stimmig mit Gertrud Ophardt besetzt. Diese wurde zuvor bei der LVT zur Beisitzerin gewählt.